Projekt

Ausgangssituation

Ulaanbaatar, die Hauptstadt der Mongolei, ist die kälteste Hauptstadt der Welt. Während der langen etwa 7-monatigen Winterperiode gelten Temperaturen von
minus 30°C als normal. Obwohl sich die Wirtschaft in der Mongolei positiv entwickelt, zählt das Land nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt.
Die Mongolei hat etwa 3 Mio. Einwohner von denen 1,3 Mio. Einwohner in der Hauptstadt leben. Diese 1,3 Mill. Einwohner verteilen sich in etwa auf 108.000 Häuser,
136.000 Apartments und 90.000 Jurten, die zu über 60% mit Kohle und anderen fossilen Brennstoffen beheizt werden (vgl. Graphik der WHO). Alte Kohlekraftwerke aus den 1960-er Jahren ohne Rauchgasfilter aber auch das traditionelle Heizen in Öfen mit Kohle, Holz und Abfällen aller Art führt zu einer extremen Luftverschmutzung. So gehört eine riesige Smog-Glocke zum täglichen Leben in der Hauptstadt Ulaanbaatar, die ein massives medizinisches, wie Umweltproblem darstellt.

Projekt

Die Regierung der Mongolei steuert dem Problem seit fast 20 Jahren mit mäßigem Erfolg entgegen. Um die massive Luft- und Umweltverschmutzung in den Griff zu bekommen, wurden diverse Programme zur Einführung Erneuerbarer Energien aufgelegt. Ein Beispiel hierfür ist das nationale Elektrifizierungsprogramm „100.000 Solar Home Systems in Mongolia”, mit dem bis 2012 etwa eine halbe Millionen Nomaden mit mobilen PV-Systemen ausgestattet wurden. Gerade wird ein neues Programm „100.000 Heating Systems in Ulaanbaatar“ aufgelegt, das auf saubere, sichere und preiswerte Heizlösungen für Haushalte und den Wohnungsbau in der Hauptstadt setzt. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass der Wohnungsbestand in Ulaanbaatar in seiner Bausubstanz in etwa dem deutscher Altbauten entspricht, d. h. es handelt sich um Häuser mit unzureichender Isolierung, einfach verglasten Fenstern, alten Heizungssystemen usw. Den Anteil fossiler Energien in der Hauptstadt zu reduzieren und durch Strom und Wärme aus regenerativen Quellen zu ersetzen, ist deshalb Ziel des Projektes „PV-2-Heat“.

Von einer nachhaltigen Strom- und Wärmeversorgung würden nicht nur Privathaushalte profitieren. Auch Handel und Gewerbe würden auf Basis des deutschen PV-2-Heat Systems die Kosten dauerhaft senken können. Ein ökologischer wie volkswirtschaftlicher Gewinn auf allen Seiten. Geringere Betriebskosten bedeutet zusätzliches Kapital, das für Investitionen und die Schaffung von Arbeitsplätzen genutzt werden könnte. Die Technologie „made in Germany“ würde also nachhaltig zum Wohlstand der Mongolei beitragen können und das Land ökonomisch, technisch und politisch unabhängiger machen.

 

Das vorliegende Projekt soll die Anstrengungen der Mongolei in mehreren Punkten unterstützen: Die PV-2-Heat Systeme, die auf die Breitengrad typischen harschen Bedingungen angepasst werden müssen, werden in verschiedenen Nutzungsumgebungen (private Haushalte, öffentliche Einrichtung, Handel/Gewerbe) als Pilotanlagen konzipiert, aufgebaut und getestet. Weiterhin sollen die Rahmen-bedingungen eines Betriebs solcher nachhaltigen Energiesysteme erarbeitet werden, wobei hier insbesondere ökonomische Fragestellungen wie z. B. Business-, Tarif- & Finanzierungsmodelle bearbeitet werden sollen. Ziel soll es schließlich sein, der mongolischen Regierung auf Basis des Projekts ein anschließendes Up-Scaling und damit eine nachhaltige Versorgung der Bevölkerung mit erneuerbaren Energien (Strom & Wärme) zu ermöglichen. Das Projekt soll weiterhin über die internationale Zusammenarbeit in einer Forschungsallianz von Universitäten und Unternehmen den Know-how Transfer gewährleisten und weiterhin Partnerschaften auf akademischer wie unter-nehmerischer Ebene aufbauen. Über die Einbindung eines Kraftwerksbetreibers auf mongolischer Seite, der selbst ein Interesse an der Vermarktung solcher PV-2-Heat Systeme hat, soll eine Basis zum Ausbau („Up-Scaling“) des nachhaltigen Heizsystems auf Regierungsebene geschaffen werden. Ein weiteres Unternehmen, die RTT LCC (siehe LOI im Anhang), das aufgrund seiner extrem hohen Kosten für Strom und Wärme großes Interesse an dem PV-2-Heat Systemspeicher zeigt, soll ein Teststandort sein. Das Unternehmen soll auch als Service-Dienstleister für die Pilotanlagen und zukünftigen Systeme, als Ausbilder von Fachpersonal sowie als Multiplikator in Handel und Gewerbe  fungieren.

Projekt

Projektziele

Den Anteil fossiler Energien in der Hauptstadt zu reduzieren und durch Strom und Wärme aus regenerativen Quellen zu ersetzen ist deshalb Ziel des
Projektes „PV-2-Heat to Mongolia“..

Das vorliegende Projekt soll die Anstrengungen der Mongolei in mehreren Punkten unterstützen: Die PV-2-Heat Systeme, die auf die Breitengrad typischen harschen Bedingungen angepasst werden müssen, werden in verschiedenen Nutzungsumgebungen (private Haushalte, öffentliche Einrichtung, Handel/Gewerbe) als Pilotanlagen konzipiert, aufgebaut und getestet. Weiterhin sollen die Rahmenbedingungen eines Betriebs solcher nachhaltigen Energiesysteme erarbeitet werden, wobei hier insbesondere ökonomische Fragestellungen wie z. B. Business-, Tarif- & Finanzierungsmodelle bearbeitet werden sollen. Ziel soll es schließlich sein, der mongolischen Regierung auf Basis des Projekts ein anschließendes Up-Scaling und damit eine nachhaltige Versorgung der Bevölkerung mit erneuerbaren Energien (Strom & Wärme) zu ermöglichen. Das Projekt soll weiterhin über die internationale Zusammenarbeit in einer Forschungsallianz von Universitäten und Unternehmen den Know-how Transfer gewährleisten und weiterhin Partnerschaften auf akademischer wie unternehmerischer Ebene aufbauen. Über die Einbindung eines Kraftwerksbetreibers auf mongolischer Seite, der selbst ein Interesse an der Vermarktung solcher PV-2-Heat Systeme hat, soll eine Basis zum Ausbau („Up-Scaling“) des nachhaltigen Heizsystems auf Regierungsebene geschaffen werden. Ein weiteres Unternehmen, die RTT LCC, das aufgrund seiner hohen Kosten für Strom und Wärme großes Interesse an dem PV-2-Heat Systemspeicher zeigt, soll ein Teststandort sein. Das Unternehmen soll auch als Service-Dienstleister für die Pilotanlagen und zukünftigen Systeme, als Ausbilder von Fachpersonal sowie als Multiplikator in Handel und Gewerbe fungieren.

Über das Projekt „PV-2-Heat“ wird innovative, ökologisch nachhaltige und neueste, auf mongolische Bedingungen angepasste Power-2-Heat Technologie in die Mongolei transferiert. Die als Pilotanlagen gelieferten und getesteten Systeme sollen insbesondere einen Beitrag dazu liefern, die extreme Luftverschmutzung in der Hauptstadt Ulaanbaatar zu reduzieren.

Ziel der unterschiedlichen Testumgebungen – geplant sind mindestens zehn Lokationen – ist es, einerseits unterschiedliche Anwenderkreise vom Privathaushalt, über Handel und Gewerbe, aber auch staatliche Einrichtungen mit der hocheffektiven Technologie „made in Germany“ vertraut zu machen und die Vorteile einer ökologisch verträglichen Energieversorgung mit erneuerbaren Energien zu zeigen. Die Lokationen sollen so gewählt werden, dass die Sichtbarkeit der Pilotanlagen in der Bevölkerung gegeben ist. Dies kann durch begleitende Öffentlichkeitsarbeit auf Seiten der mongolischen Regierung erfolgen, z. B. durch öffentliche Veranstaltungen, durch Flyer etc., aber auch durch Seminare der beteiligten Universitäten, die ihren Studenten hierdurch einen praktischen und technisch-wissenschaftlichen Einblick vermitteln können.

Die Kooperation der deutschen mit den mongolischen Unternehmen soll schließlich eine über das Projekt hinausgehende technische wie wirtschaftliche Zusammenarbeit fördern. Die beteiligten deutschen Unternehmen planen auch langfristig in der Mongolei tätig zu sein. Ziel der deutschen Partner ist es, ihre Technologie einem breiteren Markt zur Verfügung zu stellen und über den Export in das Zielland als Unternehmen weiter zu expandieren.

Projekt
Projekt

Projektaufbau

Das Projekt „PV-2-Heat“ gliedert sich entsprechend seiner zwei Bestandteile in zwei parallele Pfade: die Stromerzeugung und die Wärmebereitstellung:
Bezüglich der Stromerzeugung sind die PV-Anlagen inkl. Steuerungs- und Regeltechnik in das bestehende Stromnetz von Ulaanbaatar zu integrieren sowie das spätere
Up-Scaling vorzubereiten. Auf Seiten der Wärmebereitstellung geht es um eine Erfassung des Gebäudebestands – vom Altbau zum Neubau, vom Privathaushalt bis zum Verwaltungsgebäude – hinsichtlich der Bedingungen („Arbeitsumgebung“), unter denen der PV-2-Heat Systemspeicher, die sog. „kraftBoxx“, auf Basis von PCM-Latent-
speicherelementen funktionieren muss. Hier sind die PCM-Elemente (Substrat, Verkapselung, Produktionsverfahren) wie auch die übrigen Systemkomponenten an die klimatisch schwierigen Bedingungen für die Mongolei anzupassen. Auch ist die Systemintegration für die diversen Anwendungen notwendig.

Das an die mongolischen Bedingungen angepasste, weiterentwickelte PV-2-Heat-System soll für Pilotanlagen in diversen Anwendungsumgebungen konzipiert und getestet werden. Umfangreiche Tests können in folgenden Umgebungen erfolgen:

  • Test von 10 PV-2-Heat Systemen in 10 privaten Wohneinheiten unterschiedlicher Größe unterschiedlicher Bausubstanz,
    also Altbau/Neubau, von 30 m² bis 200 m²
  • Test von 5 PV-2-Heat Systemen in öffentlichen Gebäuden: z. B. Schule, Kindergarten, Verwaltungsgebäude, Bürogebäude für Unternehmen mit unterschiedlicher Größe unterschiedlicher Bausubstanz also Altbau/Neubau, von 300 m² bis 1.000 m²
Im Projektverlauf wird in Zusammenarbeit mit den mongolischen Projektpartnern, Behörden und Stakeholdern eine Auswahl von mindestens zehn Testlokationen getroffen werden, an denen die Pilotanlagen installiert, getestet, in das mongolische Stromnetz integriert und über einen Zeitraum von einem Jahr betrieben werden sollen.
Die Systemtests der Pilotanlagen werden dokumentiert, wobei System- und Leistungsparameter im ordentlichen Betrieb aufgezeichnet werden. Die PV-2-Heat Systeme mit dem Label „X-treme“ werden als verkaufsfertig deklariert, wenn sich die in der Mongolei getesteten Systeme gemäß Lastenheft als voll funktionsfähig erwiesen haben.
Das Projekt schließt die Industrialisierung der PV-2-Heat Systemlösung unter Berücksichtigung weitestgehend lokaler mongolischer Produzenten, Zulieferer, Konfektionierer usw. sowie die technische Dokumentation der Anlagen in verschiedenen Sprachen (z. B. englisch, deutsch, mongolisch) ein. Eine „Nachhaltigkeitsstudie“ soll den volkswirtschaftlichen Nutzen, die Öffentlichkeitswirksamkeit, politische Dimension etc. der Systeme adressieren.
 
Transferdimension: Ulaanbaatar erhält über die Investitionen der unternehmerischen Projektpartner in die Pilotanlagen von deutscher Seite etwa 200 TEUR, die von den am Projekt beteiligten mongoli-schen Unternehmen um ca. 50 TEUR aufgestockt werden. Daneben liefert Deutschland das techni-sche und wissenschaftliche Know-how für die Technologie. So werden die beiden deutschen Dokto-randen der Universität Paderborn aus dem Bereich Maschinenbau und Elektrotechnik mit den beiden Doktoranden der mongolischen Universitäten eng in einer Forschungsallianz zusammenarbeiten und das beiderseits erworbene Wissen in gemeinsamen Veröffentlichungen und Veranstaltungen einem breiteren wissenschaftlichem Publikum zur Verfügung stellen.

Projektbasis

Grundlage der Arbeiten im Projekt „PV-2-Heat“ bilden im Wesentlichen zwei in voneinander unabhängigen Konsortien entwickelte Projekte. Beide Entwicklungen werden in diesem Projekt zusammengeführt und erfahren durch die Anpassung an die klimatisch bedingt technisch anspruchsvollen Bedingungen ein „Up-grade“.
Dies ergibt insgesamt einen großen Mehrwert für die deutschen Entwickler wie die mongolischen Anwender, Unternehmen und die mongolische Regierung.

Bei den beiden Projekten bzw. Produkten handelt es sich um:

Projekt
Lastmanagement in Privathaushalten
schaltsteuerung
Erarbeitung der börsenpreisabhängigen Steuerung
Flexibilisierung der Schaltzeiten
Flexibilisierung der Schaltzeiten

Power to Heat OWL: Erneuerbare Energien flexibel nutzen

In dem Projekt wurde eine intelligente, börsenpreisabhängige geschaltete Steuerung für elektrische Heizsysteme in Privathaushalten entwickelt, mit der günstiger erneuerbarer Überschussstrom zum Befüllen eines (Wärme-) Pufferspeichers genutzt werden kann. Energieversorgungsunternehmen können nun mittels Rundsteuertechnik den Stromverbraucher fernsteuern und flexibel anpassen.
Mit diesem Lösungsansatz gelingt die Sektorenkopplung und ein optimiertes Lastmanagement für ein stabiles Stromnetz.


Das Projekt wurde im Rahmen des „Spitzencluster it´s OWL“ durch das BMBF gefördert. Projektpartner waren hier das Kompetenzzentrum für nachhaltige Energietechnik (KET) der Universität Paderborn und die WestfalenWIND gemeinsam mit der Westfalen Weser Netz GmbH und dem Energie Impuls OWL e.V.

System Datenerfassung
System zur Datenerfassung
Projekt
Projekt

kraftBoxx – Großer Wärmespeicher für Sektorkopplung

Bei der „kraftBoxx“ handelt es sich um ein Power-2-Heat Speichersystem zur Wasser- und Wärmebereitstellung auf Basis von PCM-Latentspeicherelementen mit einer deutlich höheren Energiespeicherkapazität als herkömmliche Wärme- und Kältespeicher.

Das modulare, skalierbare System wurde von den Firmen Axiotherm GmbH, einer Tochterfirma des Projektpartners ESDA Technologie GmbH und kraftBoxx gmbh ein Unternehmen der Klaus Rauch consulting engineer Gruppe, in einer Zusammen-arbeit mit dem KET entwickelt.

Effektive Wärmespeicherung mit – heatStixx

Speicher in Kombination mit heatStixx decken ein sehr breites Spektrum an Anwendungsbereichen und Möglichkeiten für die Wärme- und Kältespeicherung ab.

Die beiden genannten Entwicklungen bilden die Basis für die Technologie, die im Projekt „PV-2-Heat“ für den Betrieb unter den extremen klimatischen Bedingungen in der Mongolei ertüchtigt werden soll. Die Anpassung an den mongolischen Standort erfolgt in parallelen Weiterentwicklungen der Systemkomponenten und Verfahrensprozesse inkl. Automatisierung für die Systeme „Strom“ und „Wärme“. Übergeordnet wird die Konzeptionierung der Hard- und Software des gesamten Systems, sprich des „Energiemanagementsystems“, behandelt.

Für die mongolischen Stakeholder werden weiterhin ökonomische und ökologische Fragestellungen bearbeitet, die Business-, Tarif- & Finanzierungsmodelle auf Basis der mongolischen Randbedingungen zum Ergebnis haben werden. Abgerundet wird das Projekt durch eine Akzeptanzstudie, die die Technologie „made in Germany“ aus Sicht der Anwender, Dienstleister, Behörden und politisch Verantwortlicher bewerten soll.

Nachhaltigkeitspotenzial

Über das Projekt „PV-2-Heat“ wird innovative, ökologisch nachhaltige und neueste, auf mongolische Bedingungen angepasste Power-2-Heat Technologie in die Mongolei transferiert. Die als Pilotanlagen gelieferten und getesteten Systeme sollen insbesondere einen Beitrag dazu liefern, die extreme Luftverschmutzung in der Hauptstadt Ulaanbaatar zu reduzieren. Ziel der unterschiedlichen Testumgebungen – geplant sind mindestens zehn Lokationen – ist es, einerseits unterschiedliche Anwenderkreise vom Privathaushalt, über Handel und Gewerbe, aber auch staatliche Einrichtungen mit der hocheffektiven Technologie „made in Germany“ vertraut zu machen und die Vorteile einer ökologisch verträglichen Energieversorgung mit erneuerbaren Energien zu zeigen. Die Lokationen sollen so gewählt werden, dass die Sichtbarkeit der Pilotanlagen in der Bevölkerung gegeben ist. Dies kann durch begleitende Öffentlichkeitsarbeit auf Seiten der mongolischen Regierung erfolgen, z. B. durch öffentliche Veranstaltungen, durch Flyer etc., aber auch durch Seminare der beteiligten Universitäten, die ihren Studenten hierdurch einen praktischen und technisch-wissenschaftlichen Einblick vermitteln können. Die Kooperation der deutschen mit den mongolischen Unternehmen soll schließlich eine über das Projekt hinausgehende technische wie wirtschaftliche Zusammenarbeit fördern. Die beteiligten deutschen Unternehmen planen auch langfristig in der Mongolei tätig zu sein. Ziel der deutschen Partner ist es, ihre Technologie einem breiteren Markt zur Verfügung zu stellen und über den Export in das Zielland als Unternehmen weiter zu expandieren.

3. Lösungsweg

Grundlage der Arbeiten im Projekt „PV-2-Heat“ bilden im Wesentlichen zwei in voneinander unabhän-gigen Konsortien entwickelte Projekte. Beide Entwicklungen werden in diesem Projekt zusammenge-führt und erfahren durch die Anpassung an die klimatisch bedingt technisch anspruchsvollen Bedin-gungen ein „Up-grade“. Dies ergibt insgesamt einen großen Mehrwert für die deutschen Entwickler wie die mongolischen Anwender, Unternehmen und die mongolische Regierung.  
Bei den beiden Projekten bzw. Produkten handelt es sich um:
1) Power to Heat OWL: Erneuerbare Energien flexibel nutzen
In dem Projekt wurde eine intelligente, börsenpreisabhängige geschaltete Steuerung für elektrische Heizsysteme in Privathaushalten entwickelt, mit der günstiger erneuerbarer Überschussstrom zum Befüllen eines (Wärme-) Pufferspeichers genutzt werden kann. Energieversorgungsunternehmen können nun mittels Rundsteuertechnik den Stromverbraucher fernsteuern und flexibel anpassen. Mit diesem Lösungsansatz gelingt die Sektorenkopplung und ein optimiertes Lastmanagement für ein stabiles Stromnetz.
Das Projekt wurde im Rahmen des „Spitzencluster it´s OWL“ durch das BMBF gefördert. Projekt-partner waren hier das Kompetenzzentrum für nachhaltige Energietechnik (KET) der Universität Pa-derborn und die WestfalenWIND gemeinsam mit der Westfalen Weser Netz GmbH und dem Energie Impuls OWL e.V.
2) kraftBoxx – Großer Wärmespeicher für Sektorkopplung
Bei der „kraftBoxx“ handelt es sich um ein Power-2-Heat Speichersystem zur Wasser- und Wärme-bereitstellung auf Basis von PCM-Latentspeicherelementen mit einer deutlich höheren Energiespei-cherkapazität als herkömmliche Wärme- und Kältespeicher. Das modulare, skalierbare System wurde von den Firmen Axiotherm GmbH, einer Tochterfirma des Projektpartners ESDA Technologie GmbH, und klara energy systems gmbh, ein Unternehmen der Klaus Rauch consulting engineer Gruppe, in einer Zusammenarbeit mit dem KET entwickelt.
Die beiden genannten Entwicklungen bilden die Basis für die Technologie, die im Projekt „PV-2-Heat“ für den Betrieb unter den extremen klimatischen Bedingungen in der Mongolei ertüchtigt werden soll. Die Anpassung an den mongolischen Standort erfolgt in parallelen Weiterentwicklungen der System-komponenten und Verfahrensprozesse inkl. Automatisierung für die Systeme „Strom“ und „Wärme“. Übergeordnet wird die Konzeptionierung der Hard- und Software des gesamten Systems, sprich des „Energiemanagementsystems“, behandelt. Für die mongolischen Stakeholder werden weiterhin öko-nomische und ökologische Fragestellungen bearbeitet, die Business-, Tarif- & Finanzierungsmodelle auf Basis der mongolischen Randbedingungen zum Ergebnis haben werden. Abgerundet wird das Projekt durch eine Akzeptanzstudie, die die Technologie „made in Germany“ aus Sicht der Anwender, Dienstleister, Behörden und politisch Verantwortlicher bewerten soll.
Der folgende Arbeitsplan gibt Aufschluss über die einzelnen Arbeitspakete, die von den Projektpart-nern im vorliegenden Projekt bearbeitet werden:

Arbeitsplan???

5. Kostenabschätzung

Eine Prüfung hinsichtlich Fördermöglichkeiten im EU-Rahmenprogramm HORIZON 2020 ergab, dass es derzeit kein europäisches Förderprogramm oder Förderinstrument gibt, welches eine Förderung des vorgeschlagenen Projekts mit EU-Mitteln ermöglichen würde. 

6. Ergebnisverwaltung

ESDA Technologie GmbH: Das Unternehmen erweitert über die Entwicklungen in diesem Projekt sein Produktportfolio von PCM-Speicherelementen und kann sich damit auch in weiteren Anwen-dungsbereichen etablieren. So soll sich insbesondere die neu gegründeten Tochtergesellschaft Axi-otherm eine führende Marktposition auf dem Gebiet hochleistungsfähiger Makroverkapselungen von PCM für wasser- und luftgeführte Wärme- und Kältespeichersysteme sichern. Die eigens für den er-weiterten Anwendungsbereich zu entwickelnde Produktionstechnologie zeichnet sich durch hohe An-passungsfähigkeit und Automatisierung aus und bietet ESDA mit Projektende die Möglichkeit, noch flexibler temperaturempfindliche Prozesse und Produkte zu beherrschen und damit einen weiteren Kundenkreis zu bedienen. Damit dient das Projekt nicht nur einer Sicherung, sondern insbesondere dem weiteren Ausbau der aktuellen Marktposition der ESDA Technologie GmbH und damit dem Zu-bau neuer Arbeitsplätze.

Klaus Rauch consulting engineer: Das Ingenieurbüro ist Dienstleister für Industriekunden im Be-reich der Energietechnik und möchte sich mit seinen systemübergreifenden Lösungsansätzen auf dem Markt etablieren. Der Erfolg mit der Entwicklung der „kraftBoxx“, die durch dieses Projekt um einen weiteren Anwendungsbereich erweitert wird, gibt dem KMU die Chance, auch auf dem interna-tionalen Markt sichtbar zu werden. Doch auch in Deutschland möchte das Unternehmen seinen Kun-denkreis erweitern und führende Anbieter im Bereich Sektorkopplung für sich gewinnen. Auf diese Weise sollen Arbeitsplätze erhalten und weitere geschaffen werden.

WestfalenWIND: Das Unternehmen ist mit seinen Erneuerbare Energien Anlagen bislang stark auf den Markt der Region OstWestfalenLippe (OWL) fokussiert und möchte mit seinen Systemlösungen expandieren. Über das vorliegende Projekt weitet das KMU seine Kompetenz im Hinblick auf die Ent-wicklung von Geschäftsmodellen für außereuropäische Zielmärkte aus. Das Unternehmen nutzt die Ergebnisse aus dem Projekt, um neue Märkte zu adressieren und so zu expandieren. Dies soll neue Arbeitsplätze schaffen.

Universität Paderborn: Die Ergebnisse des Projekts erweitern das Kompetenz- und Angebotsport-folio des Kompetenzzentrums für Nachhaltige Energietechnik (KET) zur wissenschaftlichen Unterstüt-zung von Unternehmen im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung. Durch die Entwicklung und Evaluierung der entsprechenden Modellierungstools wird zudem die Kompetenz in einem aktuellem Forschungsthema weiter ausgebaut. Eine Verwertung der Ergebnisse erfolgt wissenschaftlich vor al-lem durch Kompetenzausbau, durch Publikation der Ergebnisse und deren Verwendung als Aus-gangsbasis für weitere Projekte. Über das Projekt wird das KET personell gestärkt und in seiner Exis-tenz auch langfristig gefördert. Arbeitsplätze werden dadurch gesichert.
Die Unternehmen wie auch die Universität Paderborn haben ein Interesse, die wissenschaftliche und wirtschaftliche Kooperation mit der Mongolei auch nach Projektende fortzuführen. Das Interesse an einer solchen fortbestehenden Zusammenarbeit wird von den beteiligten mongolischen Unternehmen wie auch von den mongolischen Forschungseinrichtungen ausdrücklich begrüßt und von den politi-schen Entscheidungsträgern maßgeblich unterstützt.

7. Datenmanagementplan (nur für datenintensive Vorhaben)

Ein projektbezogenes Datenmanagement ist im vorliegenden Projekt nicht notwendig.

8. Maßnahmen zum Schutz geistigen Eigentums/IPR

Die Projektpartner werden einen Kooperationsvertrag abschließen, der insbesondere die rechtlichen Bedingungen der internationalen Zusammenarbeit sowie den Schutz des geistigen Eigentums usw. regelt. Die Partner sind sich der Vorteile, aber auch der Risiken und Gefahren der Kooperation mit der Mongolei bewusst und werden durch firmeninterne, erprobte Maßnahmen für eine Sensibilisie-rung der am Projekt beteiligten Mitarbeiter Sorge tragen.

Ulaanbaatar, die Kälteste Hauptstadt der Welt

Ulaanbaatar, die Hauptstadt der Mongolei, ist die kälteste Hauptstadt der Welt. Während der langen etwa 7-monatigen Winterperiode gelten Temperaturen von minus 30°C als normal. Obwohl sich die Wirtschaft in der Mongolei positiv entwickelt, zählt das Land nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Mongolei hat etwa 3 Mio. Einwohner von denen 1,3 Mio. Einwohner in der Hauptstadt leben. Diese 1,3 Mill. Einwohner verteilen sich in etwa auf 108.000 Häuser, 136.000 Apartments und 90.000 Jurten, die zu über 60% mit Kohle und anderen fossilen Brennstoffen beheizt werden. Alte Kohlekraftwerke aus den 1960-er Jahren ohne Rauchgasfilter aber auch das traditionelle Heizen in Öfen mit Kohle, Holz und Abfällen aller Art führt zu einer extremen Luftverschmutzung. So gehört eine riesige Smog-Glocke zum täglichen Leben in der Hauptstadt Ulaanbaatar, die ein massives medizinisches, wie Umweltproblem darstellt.

Smog-Problem im Winter

Die Regierung der Mongolei steuert dem Problem seit fast 20 Jahren mit mäßigem Erfolg entgegen. Um die massive Luft- und Umweltverschmutzung in den Griff zu bekommen, wurden diverse Programme zur Einführung Erneuerbarer Energien aufgelegt. Ein Beispiel hierfür ist das nationale Elektrifizierungsprogramm „100.000 Solar Home Systems in Mongolia”, mit dem bis 2012 etwa eine halbe Millionen Nomaden mit mobilen PV-Systemen ausgestattet wurden. Gerade wird ein neues Programm „100.000 Heating Systems in Ulaanbaatar“ (vgl. LOIs “Mayor of Ulaanbaatar Mongolia” und “Ministry of Construction and Urban Development of Mongolia” in der Anlage) aufgelegt, das auf saubere, sichere und preiswerte Heizlösungen für Haushalte und den Wohnungsbau in der Hauptstadt setzt.